Distorsion
Eine Dehnung bzw. Zerrung von Bändern, auch Verstauchung genannt, heißt in der Fachsprache Distorsion. Häufige Formen sind beispielsweise die Zerrung der Außenbänder des Sprunggelenks durch das Umknicken des Fußes nach innen, sowie der Bänder des Knie- oder Daumengrundgelenks (Skidaumen).
Zu einer Verstauchung kommt es, wenn eine Kraft auf das Gelenk einwirkt, die dessen natürlichen Bewegungsumfang übersteigt. Dabei werden die gelenkführenden Bänder gezerrt und es entstehen kleine Faserrisse an der Gelenkkapsel. In der Regel sind Verstauchungen sehr schmerzhaft, so dass Betroffene das entsprechende Gelenk kaum noch bewegen können. Zusätzlich schwillt es an - in manchen Fällen kann sich ein Bluterguss (Hämatom) bilden.
Laut Statistik gehören Verstauchungen zu den häufigsten Sportverletzungen. Vor allem Sportler, die Ballsportarten (Fußball, Volleyball) oder Lauf- und Sprungdisziplinen betreiben, haben ein erhöhtes Risiko sich Verstauchungen zuzuziehen. Verstauchungen können aber auch durch Schläge, Stürze oder ruckartige Bewegungen entstehen.
Der Übergang zwischen Dehnung und Zerreißen von Gelenkbändern ist fließend. Ist die Dehnung zu stark, können die Bänder reißen. Darüber hinaus kann es gleichzeitig zu einem Knöchelbruch oder zu Absprengungen von knöchernen Anteilen kommen.
Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
Es ist wichtig, die Verstauchung bzw. Verletzung in den ersten Stunden genau zu beobachten! Sollten Sie starke Schmerzen und Schwellungen in der Gelenkgegend bekommen oder das Gelenk kaum oder gar nicht mehr bewegen können, ist ein Arztbesuch angebracht.
Ursachen
Aufbau von Gelenken:
Gelenke sind bewegliche Verbindungen zwischen zwei Knochen. Jedes Gelenk besteht unter anderem aus den Gelenkflächen der beteiligten Knochen, einem Gelenkspalt und der Gelenkflüssigkeit (Synovia). Diese wird von einer Gelenkkapsel umschlossen. Die äußere Schicht der Gelenkkapsel besteht aus festem Fasergewebe – den Kapselbändern, die die mechanische Festigkeit bzw. Beweglichkeit des Gelenks bestimmen.
Verstauchung:
Durch Verletzungen (Zerrung, Überdehnung) kann es zu Schwellungen der Gelenkkapsel kommen. Die aufgequollenen Bänder verlieren ihre Geschmeidigkeit und das Gelenk büßt seine Beweglichkeit mehr oder weniger weit ein.
Je nach Unfallhergang können die Bandstrukturen des Gelenks unterschiedlich stark beansprucht worden sein. Durch eine Dehnung wird das Gelenk gelockert und verliert an Halt. Zumeist reißen lokale Blutgefäße, eine auffallende Schwellung in diesem Bereich ist dann die Folge. Bei häufigen Verstauchungen können die betroffenen Bänder ausleiern, das Gelenk wird instabil und anfällig für Fehlbelastungen. Bei stärkeren Verletzungen können beispielsweise auch die Außenbänder oder die Gelenkkapsel einreißen.
In der Regel kommt es zu einer Verstauchung durch:
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Sportunfälle z. B. beim Skilaufen, Fußballspielen oder Volleyball
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Stolpern, Umknicken, Stürzen
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Sogenannte „Schlottergelenke“ (abgenutzte Gelenke) durch häufige Überdehnung
Symptome
Schmerzen, Schwellung, eingeschränkte Beweglichkeit und in manchen Fällen ein Bluterguss sind typische Anzeichen für eine Verstauchung. Art und Ausprägung der Beschwerden sind abhängig davon, wie stark die Gelenkbänder betroffen sind. Je intensiver die Verletzung ist, desto größere Schmerzen verspürt der Betroffene.
Da die anfänglichen Symptome bei fast allen Verstauchungen gleich sind, ist der Grad der Verletzung für den Laien nicht zu erkennen. Aus diesem Grund sollte die Verletzung bei starken Schmerzen und beim Auftreten eines Blutergusses unbedingt ärztlich versorgt werden!
Überblick gängiger Symptome bei einer Verstauchung (Distorsion):
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Das betroffene Gelenk schwillt an und verursacht (starke) Schmerzen
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Es kann sich ein Bluterguss bilden, der im weiteren Verlauf die Farbe wechselt
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Die Bewegungsmöglichkeit und Belastbarkeit des Gelenks ist eingeschränkt
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Das Gelenk ist insgesamt instabil
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Es wird eine Schonhaltung des betroffenen Gelenks eingenommen, um Schmerzen zu vermeiden.
Diagnose
In vielen Fällen ist eine Überdehnung der Bänder nur von kurzfristiger Dauer und die Gelenkflächen kehren nach kurzer Zeit wieder in die richtige Stellung zurück. Wenn aufgrund einer andauernden Symptomatik ein begründeter Verdacht für eine ernsthafte Verletzung besteht, ist es ratsam, einen Experten aufzusuchen.
Die Schwellung um die betroffene Gelenkkapsel sowie die Beschwerden der Patienten sind so typisch, dass die Diagnose schon anhand der Anamnese (Befragung des Patienten zur Krankengeschichte) und einer gründlichen körperlichen Untersuchung gestellt werden kann. Nach einer detaillierten Beschreibung des Unfallhergangs wird der Arzt das betroffene Gelenk untersuchen. Dabei ist es wichtig, Begleitverletzungen und folgenschwere Schäden auszuschließen.
Der Arzt wird auf Schwellung, Druckschmerzen und Blutergüsse achten. Darüber hinaus wird die Beweglichkeit des Gelenks untersucht. Bei einer Bandverletzung lässt sich das Gelenk unnatürlich weit „aufklappen“, das heißt in eine Richtung bewegen, die den normalen Bewegungen nicht entspricht. Diese Funktionsprüfung sollte allerdings erst dann erfolgen, wenn sichergestellt ist, dass der Betroffene keinen Knochenbruch erlitten hat.
Die Diagnose wird in der Regel durch bildgebende Verfahren erweitert. Ziel der Diagnostik ist es, die Schwere der Verletzung zu erfassen und zusätzlich Begleitverletzungen (beispielsweise an Knochen, Nerven oder Knorpel) auszuschließen bzw. zu diagnostizieren.
Folgende Verfahren stehen dem Arzt zur Verfügung:
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Röntgenaufnahmen des Gelenks in verschiedenen anatomischen Ebenen
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Darstellung einzelner Schichten durch Computertomographie (CT)
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Kernspintomographie (MRT)
Therapie
Jede Verstauchung wird individuell behandelt. Dabei richtet sich die Therapie nach Schweregrad und Verlauf der Verletzung, nach dem Alter des Patienten und nach seiner sportlichen Aktivität.
Bei einer Bänderdehnung ohne besondere Komplikationen wird das betroffene Gelenk zwei bis sechs Wochen geschont, unter Umständen auch mit elastischen Binden oder einer Schiene ruhig gestellt. Darüber hinaus können die Beschwerden mit entsprechenden Schmerzmitteln bzw. abschwellenden Medikamenten gelindert werden. Das Gelenk sollte im Wesentlichen hoch gelagert und gekühlt werden, um Blutergüsse klein zu halten.
Bei einem Bänderriss reicht es in der Regel aus, das Gelenk konservativ, also beispielsweise mit einer Gipsschiene, ruhig zu stellen. In manchen Fällen – vor allem bei jungen Sportlern – wird eine operative Therapie vorgezogen. Dabei werden die gerissenem Bänder des Gelenks wieder zusammengeführt, der Bluterguss im Gelenk ausgeräumt und eventuelle Absprengungen von Knochen oder Knorpel entfernt. Nach einem operativen Eingriff sollte das Gelenk für mindestens ein bis zwei Monate geschont bzw. ruhig gestellt werden! Zusätzlich kann eine physiotherapeutische Behandlung (Lymphdrainage, Elektrotherapie) notwendig werden. Für Sportler gilt innerhalb des nächsten halben Jahres das Gebot: Keinen Sport ohne spezielle Bandagen, die das Gelenk schützen!
Bei eher harmlosen Verletzungen, bei denen keine ärztliche Therapie nötig ist, können folgende Maßnahmen helfen:
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Die betroffene Region mit Kühl-Packs, Eisbeuteln oder kalten Umschlägen kühlen
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Auftragen von kühlenden Salben und Gelen (z. B. mit Menthol oder Arnika)
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Schonung des Gelenks
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Behandlung der betroffenen Stelle mit Wärme (je nach eigenem Wohlbefinden bei der Behandlung)
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Einsatz von natürlichen oder homöopathischen Heilmitteln gegen Schwellungen und Entzündungen.
Die richtigen Sofort-Maßnahmen:
Grundsätzlich gilt: Kommt es zu einer Muskel- oder Gelenkverletzung, sollte man sofort die richtigen Maßnahmen ergreifen, um Folgeschäden so gering wie möglich zu halten.
Üblicherweise wird hier die sogenannte PECH-Regel empfohlen.
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Pause: Pause einlegen. Nach der Verletzung sollten sportliche Betätigungen eingestellt und weitere Belastungen vermieden werden!
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Eis: Eis auflegen. Durch Kühlung verengen sich die Blutgefäße, Schwellungen und Blutungen werden verringert. Kälte lindert den Schmerz in den betroffenen Körperteilen.
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Compression: Kompression anlegen. Durch einen rechtzeitigen Druckverband (Kompressionsverband) werden Ausdehnungen von Blutungen und Schwellungen unterbunden.
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Hochlagerung: Bein hochlagern. Um den Blutrückfluss zu verbessern, sollte das betroffene Gelenk möglichst über Herzhöhe gelagert werden. Schwellungen und damit verbundene Schmerzen können so vermindert werden.
Vorbeugen
Die einfachste und effektivste Maßnahme, Verstauchungen zu vermeiden, ist die Vorbeugung vor Unfällen und Stürzen! Hier einige Tipps:
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Beim Sport auf sicheres und zweckmäßiges Schuhwerk achten
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Für Sportler ist es wichtig, sich vor dem Training richtig aufzuwärmen
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Vermeiden Sie (zu) hohe Absätze
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Wenn Sie schon häufiger eine Verstauchung hatten, ist es ratsam, Bandagen oder Stützstrümpfe zu tragen
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Nach neuesten Erkenntnissen kann ein spezielles Training für die Wahrnehmung der Körperhaltung (Propriozeptionstraining) helfen, kurzzeitige Unachtsamkeit – und damit Umknicken – zu verhindern.
(Omalgie)
Der Schultergürtel
Unser Schultergürtel verbindet die Knochen der oberen Extremitäten (Arme) mit dem Körperstamm. Die Muskulatur des Schultergürtels fixiert das Schulterblatt und ermöglicht somit Bewegungen der Schulter. Im Ganzen besteht der Schultergürtel aus acht Einzelgelenken und gehört zu den beweglichsten Gelenken des menschlichen Körpers. Doch so beweglich und flexibel das Schultergelenk auch ist, so anfällig ist es auch für Verletzungen und Entzündungen. Demnach dürfte es nicht verwundern, dass Schulterschmerzen zahlreiche Gründe haben können.
Schulterschmerzen – ein Krankheitsbild mit vielen Facetten
Schulterschmerzen, in der Fachsprache auch als Omalgie bezeichnet, gehen meist von den Sehnen, der Gelenkkapsel oder der Gelenkflüssigkeit aus. Zu Grunde liegen vor allem Verschleiß, eine Verletzung oder Entzündung, seltener ein Tumor oder eine neurologische Erkrankung oder eine Gefäßerkrankung. Auch eine Schleimbeutelentzündung kann als Ursache für Schulterschmerzen in Frage kommen. In der Regel empfindet der Betroffene die Schmerzen nicht in der Schulter selbst, sondern in einer benachbarten Region wie im schulternahen Oberarm oder sogar ausstrahlend bis hin zur Hand. Das Krankheitsbild bei Schulterschmerzen kann je nach Ursache und Ausmaß der Erkrankung sehr verschieden sein. Bei Beschwerden, die über einen längeren Zeitraum als 12 Wochen anhalten, spricht man von chronischen Schulterschmerzen.
Typische Auslöser von Schulterschmerzen sind:
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Gelenkarthrose (Verschleiß insbesondere des Schultereckgelenks)
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Verletzungen (Brüche, Ausrenkung, Verrenkung, Bänderriss)
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Rheuma (entzündlich und degenerativ)
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Bakterielle Entzündungen des Schultergelenks
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Schulter-Arm-Syndrom
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Schultersteife („Frozen shoulder“)
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Einklemmungserscheinung (Impingement-Syndrom)
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Schleimbeutelentzündungen
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Verkalkungen der Sehnen
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Fehlhaltungen mit Verspannung der Muskulatur
Erster Ansprechpartner für Schulterschmerzen sollte der Hausarzt oder auch ein Facharzt für Gelenke – ein Orthopäde – sein. Grundsätzlich gilt: Je früher man bei Schulterschmerzen den Arzt aufsucht, desto größer sind die Heilungschancen. Ein wichtiger Punkt wenn man bedenkt, dass die Lebensqualität der Betroffenen durch die Schulterschmerzen häufig empfindlich eingeschränkt ist.
Ursachen
Für Schulterschmerzen können verschiedene Ursachen in Frage kommen. Experten sind heute allerdings der Meinung, dass die Arthrose, die weithin als typischer Auslöser gilt, nicht zu den häufigsten Gründen für Schulterschmerzen zählt. Vielmehr sind es Verletzungen oder Verschleißerscheinungen, die die Schmerzen entfachen und unbehandelt zu weiteren Schäden des Bewegungssystems führen können.
Darüber hinaus können z. B. Fehlhaltungen des Kopfes bei der Schreibtischarbeit oder bei sportlich einseitiger Belastung zu schmerzhaften Muskelverspannungen im Nacken führen, die in die Schulter und den Oberarm ausstrahlen und hier den Verdacht fälschlicherweise auf die Schulter lenken. Psychische Einflüsse können die Verspannung zusätzlich verstärken.
Auch degenerative Veränderungen, wie Bandscheibenvorfälle oder Knochensporne an Wirbeln, können die Nerven reizen oder zusammendrücken und schmerzhaft in Schulter und Arme ausstrahlen.
Treten die Schmerzen vorwiegend in der Nacht auf, wenn man die betroffene Schulter beim Drehen bewegt, so kann dies unter anderem auf verletzungsbedingte Risse in der Rotatorenmanschette der Schulter, auf Kalkablagerungen oder auch auf eine Schultersteifigkeit (Frozen shoulder) hindeuten.
Sind die Schmerzen eher bei kaltem, feuchtem Wetter präsent, kann man in der Regel von einer verschleißbedingten Ursache ausgehen.
Schulterschmerzen können unter anderem durch folgende Leiden entstehen:
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Schulter-Arm-Syndrom: Bezeichnung für sämtliche Schulter-Arm-Schmerzen, die von der Halswirbelsäule ausgehen. Sie entstehen mitunter durch Fehlhaltungen, degenerative Veränderungen (Osteoporose, Bandscheibenvorfall), Wirbelfrakturen, Beschleunigungstrauma bei Unfällen oder Abszesse und Tumore der Wirbelsäule.
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Rotatorenmanschettensyndrom (Impingementsyndrom): Das Rotatorenmanschettensyndrom entsteht durch eine Sehnenentzündung oder -verletzung. Das Syndrom tritt gehäuft nach Erreichen des 30. bis 40. Lebensjahrs auf. Verursacht wird die Verletzung meist durch Dreh- und Hebebewegungen, alltägliche Bewegungen, wie Fensterputzen oder Streichen, und letztendlich auch durch den altersbedingten Verschleiß.
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Schulterverrenkung (Luxation): Unter einer Schulterluxation versteht man die vollständige Ausrenkung des Schultergelenks. Betroffen sind vor allem Sportler, bei denen die Schulter durch kräftige Überkopfbewegungen oder Stürze auf den Arm ausrenkt. Das Risiko für eine Luxation erhöht sich, wenn das Schultergelenk bereits einmal ausgerenkt war.
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Schleimbeutelentzündung (Bursitis): Eine Bursitis ist eine akute oder chronische Entzündung eines Schleimbeutels. Bei der chronischen Form kommen häufig Kalkablagerungen im Schleimbeutel hinzu. Auslöser der Erkrankung sind in der Regel Überbelastungen bei wiederkehrenden Bewegungen (Sport, Beruf), Verletzungen eines Schleimbeutels, Infektionen oder rheumatische Erkrankungen.
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Schultersteife: Die ursächlichen Gründe für die Entstehung einer steifen Schulter sind weitgehend unbekannt. Beobachtungen zeigen jedoch, dass die Erkrankung häufig mit Stoffwechselstörungen (z.B. Diabetes mellitus, Schilddrüsenüberfunktion) und Herz-Kreislauferkrankungen einhergeht.
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Schultergelenksarthrose: Die Arthrose bezeichnet eine Abnutzung des Schultergelenks mit degenerativen Veränderungen des Knorpels und des Knochens. Die genauen Ursachen sind unklar. Man vermutet, dass mechanische Faktoren, biologische Alterungsprozesse und nicht zuletzt genetische Faktoren eine Rolle bei der Entstehung spielen.
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Schultereckgelenkssprengung: Bei dieser Form der Verletzung kommt es durch eine heftige äußere Einwirkung (beispielsweise Sturz auf die Schulter) zur Sprengung von Teilen des Schultergelenks. Man kann die Verletzung am sogenannten Klaviertastenphänomen erkennen, das heißt, das Schlüsselbeinende kann vom Arzt wie eine Klaviertaste nach unten gedrückt werden und springt beim Loslassen wieder in die Ausgangsposition.
Darüber hinaus können weiter Ursachen wie entzündliche oder degenerative rheumatische Erkrankungen, bakterielle Entzündungen, Durchblutungsstörungen des Schultergelenks oder eine Entzündung des Armnervengeflechts der Schulter (neuralgische Schulteramyotrophie) zu schmerzhaften Erscheinungen an der Schulter führen.
Symptome
Typische Anzeichen für Schulterschmerzen sind Bewegungs- und Funktionseinschränkungen des Schultergelenks, Schmerzen unterschiedlicher Art (brennend, stechend, ausstrahlend) und Druckschmerzen.
Die Beschwerden können allerdings sehr verschiedenartig ausfallen und weisen damit auf einen unterschiedlichen Ursprung hin:
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Belastungsabhängige Schmerzen, Probleme beim Heben oder Beugen des Arms, abgeschwächte Muskelkraft (Impingement-Syndrom: Einklemmungserscheinungen)
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Gelenkbeweglichkeit ist schmerzhaft eingeschränkt, Entzündungszeichen (Rötung, Erwärmung, Schwellung) im Bereich des Gelenks, Druckschmerzen (Schleimbeutelentzündung)
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Schmerzen vor allem in Ruhe und bei Nacht, zunehmende Versteifung des Gelenks vor allem beim Heben (Schultersteife)
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Schwellung und bewegungsabhängige Schmerzen (Arthrose)
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Morgensteifigkeit, Bewegungsschmerzen, teilweise Verformungen und Schwellungen der Gelenke, Müdigkeitserscheinungen, schlechter körperlicher Zustand, teilweise mit Fieber (rheumatische Erkrankungen)
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Nacken- und Schulterschmerzen, ausstrahlend in Arm, Hände und Finger, eingeschränkte Kopfbeweglichkeit, Kribbeln und Taubheitsgefühle (Schulter-Arm-Syndrom)
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Spontan- und Belastungsschmerz, Durchblutungsstörungen, Störungen der Sensibilität und der Bewegungsmöglichkeit (Schultereckgelenkssprengung)
Diagnose
Anamnese-Gespräch
Die Krankengeschichte (Anamnese) und eine sorgfältige Untersuchung des Bewegungssystems, vor allem der Schulter, geben bereits erste Hinweise auf die Entstehungsursache. Entscheidender Bestandteil des Anamnesegesprächs sind die sogenannten W-Fragen:
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Wo ist der Schmerz lokalisiert und strahlt er in andere Bereiche des Körpers aus?
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Wie lange existieren die Schmerzen schon? Länger als 12 Wochen?
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Wie kam es zu den Schmerzen? Plötzlich, schleichend, nach einem Unfall, einer falschen Bewegung oder einer Überbelastung?
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Wobei verschlechtert sich der Schmerz? Ist er belastungsabhängig, tritt er in Ruhe oder nachts auf, beim Sport oder durch ständige berufliche Fehlbelastung?
Darüber hinaus wird der Arzt nach früheren Operationen, vergangenen Schultererkrankungen und bekannten Begleiterkrankungen wie Tumoren, Infektionen, Wirbelsäulen- oder Muskelerkrankungen und Herz- bzw. Lungenkrankheiten fragen.
Die klinische Untersuchung
Die klinische Untersuchung des Schulterbereichs umfasst neben einer ausführlichen Inspektion der Haltung auch eine Kontrolle auf typische Anzeichen wie Entzündungszeichen, Blutergüsse, Hautveränderungen, Schwellungen oder auch Verformungen. Zusätzlich prüft der Arzt die betroffenen Areale auf Überwärmung, lokalen Druckschmerz und Beweglichkeit.
Die Bewegungsmöglichkeit des Schultergelenks wird aktiv und passiv überprüft und beurteilt. Dem behandelnden Arzt stehen dazu unterschiedlichste Funktionstests zur Verfügung, die ihm Anhaltspunkte zur Krankheitsbestimmung geben.
Weitere Untersuchungsmöglichkeiten
Zur weiteren Diagnoseabsicherung und Abklärung des Schweregrades der Erkrankung stehen dem Arzt folgende Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung:
Zu den wichtigsten bildgebenden Verfahren gehören:
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Röntgenuntersuchungen (Zur Darstellung der Gelenkanteile, Schäden im Knochen)
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Computertomographie (Zur Darstellung von Weichteilen, zur Erkennung einer Schulterluxation)
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Magnetresonanztomographie (Eignet sich besonders gut zur Darstellung von Gelenks-erkrankungen mit Beteiligung von Nerven, Bändern und Muskulatur)
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Ultraschall (Zur Beurteilung von Weichteilen, Flüssigkeitsansammlungen in Gewebe und Gelenken)
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Knochenszintigrafie (Zur Abklärung von Tumoren oder Entzündungen)
Weitere Untersuchungen, die der Arzt im Zuge der Diagnoseabsicherung durchführen kann:
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Blutuntersuchung
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Gelenkpunktion
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Gewebeentnahme
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Gelenkspiegelung
Therapie
Die Behandlungsstrategie bei Schulterschmerzen richtet sich in erster Linie nach den Ursachen der Beschwerden.
Zur konservativen Therapie zählen:
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Medikamente: Schmerztherapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NRSA) (wirken entzündungs- und schmerzhemmend), mehr oder weniger starke morphinhaltige Schmerzmittel (bei Bedarf), Muskelrelaxanzien (Medikamente zur Entspannung der Muskulatur), lokale Betäubungsmittel
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Kurzfristige Ruhigstellung des Schultergelenks
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Physikalische Anwendungen (Kälte in der Akutphase, Wärme bei chronischen Schmerzen)
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Krankengymnastik
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Verhaltenstherapie
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Akupunktur
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Stoßwellentherapie
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Betäubung des Plexus brachialis (Schmerzempfinden wird durch eine Blockade des Armnervengeflechts gedämpft)
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Antibiotikatherapie und Ruhigstellung bei Infektionen
Zu den gängigen chirurgischen Behandlungsverfahren zählen:
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Stabilisierende Eingriffe an der Hals-Wirbelsäule
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Beseitigung eines Bandscheibenvorfalls
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Schultergelenkspiegelung zur Entlastung und Druckminderung
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Schleimbeutelpunktion, gegebenenfalls Bursektomie (Schleimbeutelentfernung)
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Frakturbehandlung bei Schultereckgelenkssprengung (z. B. Kirschnerdraht)
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Gelenkversteifung (Arthrodese) bei rheumatischen Erkrankungen
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Synvektomie (Ausräumung von entzündeter Gelenkhaut)
Welche Therapiemaßnahmen im individuellen Fall in Frage kommen, sollte im Gespräch mit dem behandelnden Arzt geklärt werden. Wichtig für den Erfolg der Behandlung ist die aktive Mitarbeit des Patienten. Schonung beziehungsweise gezielte physiotherapeutische Übungen sind meist unumgänglich. Da Operationen im Schulterbereich häufig sehr kompliziert sind und viel Erfahrung voraussetzen, ist es ratsam, einen Spezialisten aufzusuchen.
Vorbeugen
Grundsätzlich empfiehlt es sich das Schultergelenk nicht zu stark zu beanspruchen, um Schulterschmerzen vorzubeugen.
Wenn Sie folgende Tipps beachten, können Sie dazu beitragen, Schulterschmerzen vorzubeugen:
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Wer die Arme viel durch eine Überkopf-Haltung beansprucht, sei es beim Sport oder bei der Arbeit, sollte gelegentlich eine Pause einlegen, um die Schultergelenke zu entlasten.
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Schwere Lasten sollten möglichst körpernah getragen werden.
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Schlafen Sie statt auf der Seite lieber auf dem Rücken – das sorgt für geringeren Druck auf die Schulter.
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Wer häufig am Computer arbeitet, sollte auf eine schulterfreundliche Körperhaltung achten!
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Kräftigen Sie die Muskulatur Ihrer Schulter mit regelmäßigem Training.
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Um die Schulter wirklich schmerzfrei zu halten, sollten Sie nach einem Aufbautraining die Muskulatur und die Bänder ausgiebig dehnen. Nur so kann man verhindern, dass sich Muskeln verkürzen und ein Ungleichgewicht im Schultergelenk entsteht.
Rheumatoide Arthritis
Zu den häufigsten chronischen Gelenkerkrankungen der heutigen Zeit gehört die Rheumatoide Arthritis – von Laien oft auch als Rheuma bezeichnet.
Der Begriff Rheuma ist nicht ganz korrekt, da er in der Medizin als Oberbegriff für fast alle Krankheiten von Stütz- und Bindegewebe des Bewegungsapparats zählt. Auch wenn hinsichtlich der Ursachen der Krankheit unter den Experten weiterhin diskutiert wird, handelt es sich bei der Rheumatoiden Arthritis (auch chronische Polyarthritis genannt) aus heutiger Sicht der Wissenschaft um eine Autoimmunerkrankung, die fast jede Altersklasse treffen kann, vor allem aber mit zunehmendem Alter auftritt. In der Regel beginnt sie an den kleinen Fingergelenken und äußert sich durch typische Symptome wie Schmerz und Steifheit der betroffenen Gelenke. Im weiteren Verlauf kann die Krankheit auch andere Organe wie beispielsweise Haut und Augen beeinträchtigen.
Hierzulande leidet etwa ein Prozent der Bevölkerung an Rheumatoider Arthritis, Frauen haben ein mehr als doppelt so hohes Risiko daran zu erkranken als Männer.
Das Immunsystem der Betroffenen richtet Antikörper gegen verschiedene körpereigene Gewebe und Gelenke. Zu den Ursachen der fehlgeleiteten Reaktion des Immunsystems werden erbliche Faktoren ebenso wie Umwelteinflüsse gezählt. Bis heute gibt es trotz des wissenschaftlichen Fortschritts noch viele Unklarheiten über den genauen Verlauf der Krankheit. Spezialisten gehen aber davon aus, dass die Veranlagung eine wichtige Rolle bei der Entstehung spielt.
Die Rheumatoide Arthritis ist abzugrenzen von ähnlichen rheumatischen Erkrankungen wie:
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Verschleißbedingten Beschwerden wie die Arthrose
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Gicht
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Sklerodermie (Autoimmunerkrankung, bei der sich die Haut verdickt und verhärtet)
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Bindegewebserkrankungen (z.B. Lupus Erythematodes)
Ursachen
Die Ursachen der rheumatischen Arthritis sind noch nicht endgültig geklärt und es herrschen Zweifel über ihren Ursprung. Bekannt ist aber, dass das Immunsystem irrtümlicherweise Antikörper gegen das eigene Gewebe richtet und damit die Innenschicht der Gelenke zerstört.
Die Zerstörung, die einen regelrechten Zerfall des Gewebes mit sich bringt, führt dazu, dass das Abwehrsystem erneut Antikörper bildet. Gleichzeitig werden Botenstoffe ausgesendet, die die Entzündungsreaktion stärker werden lassen. Die Autoimmunerkrankung Rheumatoide Arthritis läuft so kontinuierlich, da ständig neue Abwehrzellen gebildet werden.
Dieser Vorgang kann in den Augen der Wissenschaftler durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Generell lassen sich Umweltfaktoren von erblichen Faktoren differenzieren. Inwiefern die Ernährung oder Lebensmittelallergien eine Krankheitsentwicklung begünstigen bzw. beschleunigen, ist unsicher. Experten raten bei familiärer Vorbelastung häufig zu fleischarmer Ernährung, da sogenannte „Arachidonsäuren“ im Fleisch unter anderen zu den Bausteinen der körpereigenen Entzündungsstoffe zählen. Hintergrund der Empfehlung ist, dass der Körper durch den Mangel an dieser Säure möglicherweise weniger Entzündungsstoffe bildet.
Symptome
Die Schmerzen und Morgensteifigkeit vor allem der Hand- und Fingergelenke sind typische Symptome der rheumatischen Arthritis. Zu Beginn der Krankheit können auch sehr unspezifische Krankheitszeichen in Erscheinung treten:
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Abgeschlagenheit, Erschöpfung
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Appetitlosigkeit
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Gewichtsverlust
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Leichtes Fieber ohne Erkältunganszeichen
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Schmerzen in den Fingergelenken schon bei leichtem Händedruck
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Durchblutungsstörungen
Im weiteren Verlauf kommen, zusätzlich zu den Schmerzen und der Morgensteifigkeit, eindeutige Symptome der Krankheit hinzu:
Gelenkentzündung
Betroffene leiden unter angeschwollenen, rötlichen und schmerzenden Gelenken, speziell in den Fingergrund- und Fingermittelgelenken. Die Gelenke sind in der Regel symmetrisch auf jeder Seite geschwollen. Im Laufe der Zeit kann sich der Entzündungsprozess auch auf andere Körperregionen wie Sehnen, Bänder und Knochen ausbreiten.
Gelenkverformung
Häufig kommt es zu Verformungen der Finger. Dabei knickt das letzte Fingerglied nach unten weg. Zusätzlich treten die Fingerknöchel der Fingermittelgelenke nach oben.
Rheumaknoten
Bei etwa einem Fünftel der Erkrankten bilden sich elastische Knoten an den Streckseiten und Sehnen des Unterhautfettgewebes.
Organbeteiligung
Zusätzlich zu den üblichen Beschwerden kann es zu einer Bindegewebsvermehrung in der Lunge oder auch einer Rippenfellentzündung kommen. Andere Organe wie Herz, Blutgefäße, Augen oder Speichel- und Tränendrüsen können ebenso betroffen sein. Häufig leiden Patienten an Hautdefekten, vor allem an Unterschenkeln und Fußrücken.
Eingeschränkte Bewegung
Durch die anhaltenden Schmerzen und die Schädigungen der Gelenke sind Versteifungen und verminderte Bewegungsfähigkeit häufige Folgen der Rheumatoiden Arthritis. Auch Fehlstellungen der Gelenke sind nicht selten.
Diagnose
Typische körperliche Merkmale und die ausführliche Erhebung der Krankengeschichte geben erste Hinweise auf die Krankheit. Eine eindeutige Diagnose ist am Anfang der Krankheit recht schwierig. Oftmals sind die Symptome im Frühstadium der Krankheit sehr unspezifisch und schlecht zu differenzieren. Suchen Sie aus diesem Grund einen erfahrenen Facharzt (Rheumatologen) auf und beschreiben Sie Ihre Beschwerden ausführlich! Um Folgeschäden zu vermeiden, bzw. zu verzögern, ist es äußerst wichtig, frühzeitig mit einer gezielten Therapie zu beginnen.
Abgesehen von den typischen körperlichen Merkmalen gibt es eine Reihe diagnostischer Methoden, die den Krankheitsbefund absichern können:
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Entzündungszeichen im Blut: Unspezifische Entzündungszeichen wie das erhöhte C-Reaktive Protein (CRP-Wert), die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BKS) und das Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) unterstützen die Diagnose. Eine Erhöhung dieser Werte ist allerdings nicht maßgeblicher und sicherer Indikator für die Diagnose: Rheumatoide Arthritis
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Rheumafaktor: Ein positiver Rheumafaktor (Eiweißstoff im Blut) kann ein weiteres Anzeichen für die Krankheit sein. Um diesen Faktor korrekt zu interpretieren, sind Fachwissen und lange Erfahrung auf diesem Gebiet nötig, da der Faktor bisweilen auch bei Viruserkrankungen, bösartigen Tumorerkrankungen oder gesunden Menschen nachgewiesen werden kann
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Bildgebende Verfahren: Röntgen- und Kernspin-Tomographie-Untersuchungen sind wichtiger Teil der Rheuma Diagnostik. Werden mittels dieser Verfahren Veränderungen an mehreren Gelenken entdeckt, weist dies zumeist auf eine Erkrankung an Rheumatoider Arthritis hin. Auch Ultraschalluntersuchungen können eingesetzt werden, um Gelenkergüsse und Entzündungen zu erkennen, die möglicherweise Hinweis auf eine Erkrankung an Rheumatoider Arthritis geben.
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Zu den spezifischen Erkennungszeichen für Rheumatoide Arthritis zählt der Nachweis von Antikörpern gegen citrullinierte Protein Antigene, den sogenannten "ACPAs". Werden diese Eiweißstoffe im Blut zusätzlich zu weiteren genannten typischen Merkmalen nachgewiesen, so ist die Diagnose sicher.
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Das American College of Rheumatology hat Kriterien erstellt, die der Diagnosefindung dienlich sind. Wenn vier oder mehr der unten genannten Kriterien beim Patienten festgestellt werden können, ist mit Sicherheit von Rheumatoider Arthritis auszugehen:
o Morgensteifigkeit der Gelenke über mehrere Wochen
o Entzündliche Veränderungen und Schwellungen an mindestens drei Gelenken
o Schmerzen, Rötung und Erwärmung der Hand- und Fingergelenke
o Spiegelgleiche Schwellung der Gelenke an beiden Körperhälften
o Rheumaknoten
o Positiver Nachweis von Rheumafaktoren
o Typische Abweichung der Fingergrundgelenke von der Norm
Therapie
Auch wenn es bislang nicht möglich ist die Krankheit ursächlich zu heilen: Frühzeitig begonnene Therapiemaßnahmen können helfen die Schmerzen zu lindern, die Bewegungsfähigkeit zu fördern und den Krankheitsverlauf weitestgehend hinauszuzögern. Dies erfordert von Anfang an eine wirksame medikamentöse Therapie.
Handeln Sie dabei niemals in Eigenregie, sondern lassen Sie sich von einem Spezialisten beraten!
Medikamentöse Therapie
Bei der medikamentösen Behandlung von Rheumatoider Arthritis werden die Medikamente allgemein in vier Gruppen eingeteilt:
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Schmerzmittel (Analgetika) wie Paracetamol, Ibuprofen oder Aspirin
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Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR): Präparate die kein Kortison enthalten
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Kortikosteroide: Medikamente die stark entzündungshemmend wirken
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Basistherapeutika: Arzneimittel, die die Entzündung abschwächen und den Prozess der Gelenkdegeneration verlangsamen können. Gegenwärtige Konzepte der Krankheitsbehandlung zeichnen sich dadurch aus, dass sie verschiedene Methoden miteinander kombinieren. In der Frühphase der Rheumatoiden Arthritis ist es besonders wichtig, Basistherapeutika einzusetzen, da sie die gelenkzerstörenden Prozesse von Anfang an bremsen. Darüber hinaus sollten entzündungshemmende und schmerzlindernde Maßnahmen durchgeführt werden – sie steigern die Beweglichkeit und erhöhen die Lebensqualität der Patienten. Kortisonhaltige Medikamente eignen sich vor allem für akute Krankheitsschübe. Sie wirken Entzündungen entgegen.
Operation
In manchen Fällen werden zusätzlich zur medikamentösen Therapie auch operative Eingriffe in Erwägung gezogen. Bei der Synovektomie wird beispielsweise die beschädigte Gelenkschleimhaut entfernt. Dadurch wird ein Rückgang der Entzündung bewirkt. Weitere Möglichkeiten bieten die Gelenkresektion (vollständige Entfernung des erkrankten Gelenkes) oder die Gelenkversteifung.
Physio- und Ergotherapie
Wichtige Maßnahmen bei Rheumatoider Arthritis sind neben der medikamentösen Behandlung regelmäßige Krankengymnastik und Ergotherapie. Ziel der Bewegungstherapie ist die Wiederherstellung, Erhaltung oder Förderung der Beweglichkeit und dabei sehr häufig die Schmerz-Reduktion. Bei der Ergotherapie werden unter anderem alltagstaugliche Bewegungsabläufe erlernt und der Betroffene wird darin geschult, wie er mit Körperempfindungsstörungen oder psychischen Problemen umgehen kann.
Phytotherapie
Vielversprechende Ergebnisse zeigen auch alternative Behandlungsweisen, wie z. B. die Phytotherapie. Die Heilmethode ist auf pflanzlicher Basis (z. B. Einsatz von Teufelskralle) und eignet sich ausschließlich in Kombination mit den Basistherapeutika. Ihr ergänzender Einsatz kann helfen, Symptome zu lindern und so die Lebensqualität zu erhöhen.
Vorbeugen
Vorbeugende Maßnahmen gegen die Rheumatoide Arthritis sind bisher nicht bekannt. Wenn Sie von der Krankheit betroffen sind, sollten Sie sich regelmäßig bewegen, damit alle Gelenke gleichmäßig belastet werden. "Wer rastet der rostet" - dieser Satz gilt nicht nur für den gesunden Menschen, sondern in erster Linie für den, der schon eine Grunderkrankung hat. Lassen Sie sich von Spezialisten und Fachpersonal beraten, welche Therapie am besten für Sie ist. Entscheidend für den Verlauf der Krankheit ist eine gezielte Schmerztherapie, um der Bewegungslosigkeit und damit einer Verschlimmerung der rheumatischen Arthritis entgegenzuwirken!
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